Von der Kraft die entsteht, wenn Gewohnheiten sich wandeln müssen

 

Eine Spannende Zeit erleben wir. Herausfordernd und sehr traurig in vielen Aspekten.

Wir wurden kollektiv aus unseren Gewohnheiten und scheinbaren Sicherheiten geworfen. Was macht das mit mir, mit dir, mit uns? Wo könnte das hinführen?

 

Ich nehme in mir viele verschiedene Stimmen wahr. Kann mich beobachten wie ich reagiere, was ausgelöst wird.

Beispielsweise beobachte ich, wie ich unruhig werde, mein gewohnter Lebensrythmus wurde unterbrochen, Unmut steigt auf, Rastlosigkeit, Ratlosigkeit. Was bleibt, wenn ich meine äusseren Muster und Gewohnheiten, mein soziales Umfeld verliere, wer bin ich dann?

 

Ich beobachte, wie Angst da ist, ich mich eingeengt fühle, auch in der Vorstellung gar nicht mehr raus zu dürfen. Habe das Gefühl etwas zu Wertvolles hingeben zu müssen.

 

Ja wir wurden kollektiv dazu gebracht etwas hingeben zu müssen, eine Gewohnheit, eine Sicherheit, für die wir uns gar nicht bereit fühlten das zu tun. Es ist wie ein kleines Sterben. Etwas loslassen was wir eigentlich gar nicht wollten.

Und dann, wenn ich es doch tue, äusserlich muss ich vieles gerade, da komm ich nicht drumherum. Was ist, wenn ich fühle, was es in mir auslöst und auch innerlich ja sage dazu, es annehme? In mir entsteht Entspannung, kann mich sinken lassen ins Sein. Es ist gerade so. Kann es mir gut gehen lassen, dann wenn Zeit dafür ist, kann fokussiert Arbeiten, dann wenn Zeit dafür ist. Entdecke ein noch viel tieferes Geniessen draussen im Wald zu sitzen, ein Geschenk! Erspüre die Nähe noch mehr zu meinen Liebsten oft auch ohne sie zu sehen.

 

Vielleicht sind das kleine erste Perlen, die mir geschenkt werden, uns kollektiv. Erste Perlen und ich weiss, viele könnten noch folgen. Wenn wir uns einlassen zu fühlen, was macht es mit mir Gewohnheiten und Sicherheiten los zu lassen. Die Enge zu fühlen, die Trauer, die Angst, das bedrückt-Sein? Die Weite zu fühlen, die Verbundenheit, die Ruhe? Wenn wir uns einlassen diesen Weg zu gehen, können für die Zukunft neue lebensdienlichere Gewohnheiten entstehen (denn mal ehrlich viele der alten Gewohnheiten waren einfach nicht gesund, für uns und mit Blick auf unsere Welt). Und wir können herausfinden was wirklich wichtig ist für mich, für dich? Dafür gilt es dann aufzustehen. Es in die Welt zu tragen.

 

Viele Veränderungen wären dringend nötig in unserer Welt, aber wir hatten uns geziert und uns gewehrt, die Not-Wendigkeit darin oft übersehen, weil der Druck noch nicht gross genug war. Mit Corona wurden wir nun ein Stück in die ungewisse Zone befördert, gezwungen Gewohnheiten und Sicherheiten loszulassen. Diese Zone, auch wenn sie unangenehm sein kann, gehört zu Transformationsprozessen dazu. Damit Wandel geschehen kann, müssen wir uns wandeln, müssen Gewohnheiten losgelassen werden. Und in dem Raum, der entsteht, wenn Altes wegfällt, kann sich Neues formen. Dies könnte ein Anfang sein, Schritte zu gehen für eine lebensdienliche Zukunft.

 

Unterwegs brauchen wir Kraft, uns Sorge tragen. Was nährt dich in der Tiefe? Was tut dir, deiner Seele, deinem Körper gut? Wie kannst du dir in der jetzigen Situation (wie auch immer deine Tage aussehen) gutes tun?

 

Das gilt es jetzt zu tun!

Und vielleicht keimt genau darin ein neues Sein, in dieser Welt.

 

 

(Dieser Text könnte für mich auch „Von der Kraft draussen zu sein“ heissen, denn draussen im Wald erlebe ich immer wieder diese nährenden und verbindenden Momente. Auf Naturgängen / auf der Visionssuche erlebe ich diesen Raum, in dem neues Sein keimen kann.)

 

Ich freue mich auch über Rückmeldungen und Austausch dazu, wenn dich etwas bewegt, oder du noch mehr wissen willst.

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