Wildnisfamilie im Novemberwald

Wow was für Tage. Bei Regen und Novembernebel haben wir uns hinausgewagt. Mit einer kleineren oder grösseren Unsicherheit ob das auch wirklich gescheit ist, ohne Schlafsack, nur mit einer Wolldecke. Zurück kommen wir von einem wunderbaren Wochenende, mit Erinnerungen an unser kuschliges Hüttli, das wir am ersten Tag gebaut haben, warm isoliert mit Laub und Tannästen (und mit dem Luxus einer Plache als Regenschutz). Richtige langschläfer waren wir. Das Feuer das in unserer Mitte gebrannt hat, hat uns berührt und gewärmt.

 

«Noch nie war ich so nah im Kontakt mit dem Feuer, hab so nah am Feuer geschlafen.»

 

Von abends bis morgens hat es durchgebrannt, im Halbschlaf haben wir ein paar Äste aufgelegt, wenn es kühl wurde. So hat sich das Feuerhüten in unsere Träume gewoben, behütet und warm.

 

Aber auch die Dunkelheit hat uns begleitet. Im Dunkeln werken, den Wald wahrnehmen, lauschen.

Daneben blieb Zeit fürs Wasserholen, lecker Kochen, Solozeit zum Lauschen und Zeit für gemeinsames Sein, uns übers Draussensein, über Herausforderungen, über Berührtheit in unserem Leben austauschen. Eine so wohlige, schöne Gemeinschaft. Eine kleine WildnisFamilie.

 

Wir haben Pflanzen ausgegraben, meerrettichartige, bittere, scharfe, süsse Wurzeln gefunden, gekostet und abends ins Essen integriert. Risotto mit Spaghetti(wurzeln) eine gute Mischung.. Auch ein paar letzte grüne Kräuter haben wir gefunden.

Im nassen Wald haben sich alle die wollten ein Feuerbohrset zusammengestellt. Mitgebrachte Hanfschnur und Holzsspäne aus dem Inneren der nassen Äste dienten als Zunder. Und es hat uns Glut geschenkt. Eine lustige Aufgabe die frisch gebohrte Glut ins Hüttli zu schaffen und zu entfachen. Auch hier zählte es zusammenzuarbeiten und war wunderbar die verschiedenen Schritte gemeinsam zu tun. Bzw. einander zuzuarbeiten und so zu erfahren wie leicht es sein kann, wenn wir als Gemeinschaft funktionieren. Viel liebevolles Zusammensein und gemeinsam Tun was getan werden muss, um warm zuhaben und genährt zu sein, durften wir erleben. Das gebohrte Feuer begleitete uns durch die ganze Nacht.

Mit einer grossen Dankbarkeit haben wir dann unsere Hütte wieder abgebaut und den Platz wieder in seinen vorherigen Zustand zurückgeführt. Mit der Freude im Herzen über all die Geschenke, die wir von den Bäumen, Tieren, Pflanzen und Steinen erhalten durften. Ein wilder Platz mit  wunderbar geformten Steinen, schlafende uralte Riesen und vielen schönen Bäumen, Baumstumpfe und kleine versteckte Plätze.

 

Reich berührt für diese Zeit dort ein Zuhause gefunden zu haben. Immer wenn wir zum Platz zurück kamen in diesen Tagen war es ein Heimkonmen. Nun gehen wir wieder weiter und die Erinnerungen tragen wir im Herzen mit.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0